Unser Monatsspruch für Dezember kommt aus Jesaja 35,1:

“Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien.”

Für uns, die wir in Südafrika sehr wohl mit der Trockenheit der Karoo, Kalahari und der Namibwüste bekannt sind, ist das Bild sehr einleuchtend: nach langer Dürrezeit kommt der ersehnte Regen, und dann lebt die Vegetation in der Wüste auf, die Luft ist feucht und duftig. Das Land, die Pflanzen, Tiere und Menschen atmen auf und freuen sich an dem neu keimenden Leben.

Genau diesen Vergleich gebraucht der Prophet Jesaja um seinem damals in Knechtschaft gebundenem Volk die bevorstehende Erlösung anzusagen. Der Prophet Jesaja wird zurecht als der “Evangelist des Alten Bundes” bezeichnet, als derjenige, der die Frohe Botschaft der Befreiung Israels verkündigte.

Wir stehen in der Advents- und Weihnachtszeit; die Weissagungen aus dem Alten Testament werden auch uns in dieser Zeit begleiten, zum Beispiel die kräftige Aufforderung: “Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.” Diese Aufforderung, gesprochen von Jesaja, weist weit über die Befreiungsgeschichte Israels hinaus, sie erfüllt sich vollendet in dem Kommen des Messias. Ebenfalls von Jesaja ist die profetische Weissagung, deren Erfüllung erst zur Geburt Jesu stattfand: “Und es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isias und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.” Der Hinweis auf den   “leidenden Gottesknecht” finden wir auch bei Jesaja im 53. Kapitel. Auch diese Weissagung sollte sich am Kommen des Messias erfüllen, an seinem Sterben am Kreuz.

Der Aufforderung, Gott zu ehren, müssen ein paar Bedingungen vorausgehen, die man leicht übersehen dürfte. Erstens müsste man schon an Gott glauben, denn wie sollte man jemanden ehren, der nicht besteht? Zweitens müsste man in irgendeinem Verhältnis zu diesem Gott stehen, denn wie sollte ich jemanden ehren, mit dem ich niemals etwas zu tun haben wollte? Drittens müsste man ein konstruktives Verhältnis haben, denn: Kann ich jemanden ehren, den ich nicht mag oder sogar hasse?

Und nun zu den Opfern und Ertslingsgaben: Gerne, reichlich, und ohne zu geizen! So kann der Mensch doch nur handeln, wenn er wirklich in einem wohlwollenden, freundlichen und beidseitigen Verhältnis mit Gott steht; ein Verhältnis, welches von der Art des Opfers her seine Beschreibung findet. Ein solches Verhältnis ist

herzlich, freiwillig und freigibig. Denn so ist unser Gott, der himmlische Vater in seinem Verhältnis zu uns!

So erzählte Jesus im Gleichniss von dem vollen Maß, das uns gegeben werden soll: Der Eimer voll mit Weizen soll geschüttelt und gerüttelt sein, und es soll noch mehr hinzugetan werden, dass der Eimer von Weizen überläuft; so voll, dass nicht noch ein einziges Weizenkorn hinzugefügt werden kann, weder mit dem besten Willen des Schenkers noch des Beschenkten.

Wenn ich also Gott ehre mit meinen Opfern und Erstlingsgaben, gern und reichlich, ohne zu geizen, dann bekenne und verkündige ich nicht meine Großzügichkeit, sondern Gottes Großzügichkeit und bei mir die Dankbarkeit für seine Gnade und Güte.

Herzlichen Gruß

Pastor Peter