1.Kor 6,19:
“Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst.”

Was für einen unbequemen Text haben die lieben Zusammensteller der Monatssprueche uns hier aufgesackt! Wir gehoeren nicht uns selbst. Ich bitte euch! Schliesslich sind wir aufgeklaerte, autonome und freie Burger. Und auch in der Kirche sind wir zahlende Mitglieder mit Stimmrecht in einer demokratisch verfassten Kirchenordnung.
Und trotzdem, gegen alle unsere modernen Selbstvorstellungen ein, ist das geistliche Regiment ein anderes als das weltliche (welches wir im vorigem Paragraphen gerade betrachtet haben). Dem geistlichen Regiment nach sind wir Gottes Eigentum, gekauft nicht mit Gold, Silber oder Edelsteine, sondern mit dem kostbaren Blut Jesu Christi (I.Petrus1,18). Und um den Rest der Geschichte klar zu verstehen: In diese irdischen Gefaesse hat nun der Eigentümer seinen Heiligen Geist hineingegossen (II Kor 4,7), damit Gott hier auf Erden den Durstigen, den Suchenden, laben kann!
Wir kehren zurück zu unserem Vers: so wie in alten Zeiten ein Mensch zu einem Tempel ging, um dort mit der Hilfe eines Priesters oder einer Priester-in mit einer bestimmten Gottheit in Verbindung zu treten, so sollte heute der nach Gott suchende Mensch diesen Gott in dem lebendigen Tempel finden koennen. Denn dort, wo der Mensch sich zu Christus bekennt, dort ist ein Tempel Gottes und der Heilige Geist wohnt in ihm.
Vielleicht, wenn wir uns mal eine wenig losknoepfen koennen von unserer modern verstandenen Autonomie, dürfte uns dies als ein goettliches Wunder erscheinen, dass wir Tempel und Hüter des Heiligen Geistes sind. Tatsaech-lich sind wir Priester und Propheten, durch welche Gott verkündigt seine Wohltaten, und dass Er uns alle berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.
Herzlichen Gruss,
Pastor Peter