Andacht zum Monatsspruch September 2018

Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.

Prediger 3, 11

Es hat alles seine Zeit: Krankheit und Gesundheit…Tod und Leben… Neue Zeiten und Vergänglichkeit… Dürre und Winterregen (Prediger 3, 1-8). Ich bin hier nun seit einigen Wochen in der Gemeinde Kreuzkirche. Und schon seit dem ersten Tag kommen Menschen ins Büro, um mich willkommen zu heißen. Wenn ich alleine in meinem Büro sitze, wenn alle Besucher gegangen sind, dann spüre ich die Stille. In der Stille merkt man auf einmal wie die Zeiten vergehen. Man sehnt sich nach und genießt die Gesellschaft anderer und das vertrauensvolle Beisammensein. Das gehört zum Menschsein: Vertrauen.

Der Mensch, wie der Prediger schreibt, hat die Ewigkeit von Gott ins Herz gelegt bekommen. Das Sehnen danach zu wissen, was alles bedeutet, ob alles einen Anfang und
ein Ende hat, jeden einzelnen Teil untersuchen zu wollen, um alles besser verstehen zu können, um anzukommen an seinem Ort. Angekommen sind wir als Nachbarn und Freunde in all jeglichen Beziehungen; wenn wir wissen, wo unsere Grenzen sind, wo sie anfangen und enden, wie zeitlich alles funktioniert. Wenn die Zimmer und Orientierung ums Büro klar ist. Ich denke dann kann man loslassen, Wenn einem klar wird das Zeit ein Geschenk ist. Dann kann ich sein und leben…Und Zeit als ein Geschenk empfangen. Da passiert etwas Besonderes für mich, ein Gefühl von Zufriedenheit mit allem was Ich habe, mitten im Leben. Vertrauen wächst nicht nur zu meinen Mitmenschen als Teil der Gottesschöpfung, sondern auch daran, dass er Zeit und Ewigkeit in seinen Händen hält. Er meint es Gut mit mir, mit uns.

Das Sein und Leben passiert im Hier und Jetzt. Und Mitten im Leben erfahren wir „Ewigkeit“ durch die Verbindung mit Gott in Gestalt unseres Lebens und der Liebe Gottes, welche wir teilen. In dem Moment, in dem wir mit Gott mit-lieben, und durch Gott Menschen entgegenkommen, in dem Moment glauben wir, was das Kinderlied sagt: „Er hält die ganzen Welt, in seiner Hand“ nicht nur als billiger Trost für unsere Vergangenheit sondern als Zuspruch und Wahrheit für unsere Welt. Für Uns.

Matome Sadiki